polnisch-französische Schriftstellerin; lebte zeitweise im Warschauer Ghetto, ab 1946 in Frankreich; Veröffentl. u. a.: "Les lepreux" (Theaterstück); "Salz und Schwefel" (Roman)
* 1. Januar 1920 Lublin
† 12. Mai 1966 Gonesse
Wirken
Anna Langfus (geb. Anna-Regina Szternfinkiel) wurde am 1. Jan. 1920 in Lublin in Polen geboren. Schon mit 15 Jahren hatte sie mehrere kleine Werke geschrieben, die in polnischen literarischen Zeitschriften veröffentlicht wurden. 17 jährig besuchte sie ein Jahr lang eine polytechnische Schule in Verviers (Belgien), der Kriegsausbruch überraschte sie jedoch wieder in Polen. Ihre Familie war vermögend und gebildet; kurz vor dem Krieg verheiratete sie sich. Erst mit dem Beginn der Judenverfolgungen wurde der Familie klar, was ihr bevorstand. Sie flüchtete aus Lublin in das Warschauer Ghetto, von dem es hieß, daß es die einzige Judengemeinde in Polen sei, aus der man nicht in Lager deportiert werde. Mit den beginnenden Deportationen nach den Todeslagern zerstreute sich die Familie. Die Eltern blieben im Ghetto. A.L. und ihr Mann versuchten als polnische "Arier" jenseits der Mauer unterzutauchen.
Der Schwindel kam auf, worauf beide verhaftet und A.L. der Spionage für die Sowjets verdächtigt wurde. Wochenlang mußte sie schwere Mißhandlungen ertragen. Im Gefängnis von Plozk verbrachte sie schließlich die Jahre bis ...